MoneyMuseum's Podcast (3-5 Minuten Dauer)

Georges Simenon, der Mann hinter dem berühmten Kommissar Maigret

Jurg Conzett

Versprechen Sie sich auf eine literarische Entdeckungsreise, die tiefer geht als bloßer Krimispaß – wir nehmen Sie mit in das Universum von George Simenon. Lernen Sie den Schöpfer des unvergleichlichen Kommissar Maigret kennen und verstehen Sie, wieso dieser Autor mehr als nur ein Name in der Welt der Literatur ist. 

In unserer heutigen Sendung steht das Leben und die Arbeitsweise eines Mannes im Vordergrund, der mit einer Schreibmaschine gleichgesetzt wurde – George Simenon. Über 500 Millionen verkaufte Bücher weltweit, doch was steckt hinter diesem Erfolg? Wir sprechen über Simenons einzigartige Herangehensweise an das Schreiben, seinen Geschäftssinn und wie er es schaffte, mit seinen Romanen und Kurzgeschichten Leserinnen und Lesern über Generationen hinweg in seinen Bann zu ziehen. Unsere Gäste diskutieren mit uns zusammen die Faszination um Simenons Figuren und deren Umfelder, während wir gleichzeitig versuchen, das Geheimnis seiner unkonventionellen Methoden zu lüften. Ein Autor, der Worte zu seiner Währung machte und dabei einen bleibenden Eindruck in der Welt der Literatur hinterließ – das ist das Vermächtnis Simenons, das wir in dieser besonderen Episode feiern.

Speaker 1:

George Simenon, der Mann hinter dem berühmten Kommissar Maigret, schuf ein literarisches Universum, das bis heute seinesgleichen sucht. Simenon war nicht nur ein Schriftsteller, er war eine Schreibmaschine im menschlichen Gewand. Über 75 Krimis um den gelassenen Pariser Kommissar, dazu rund 100 weitere Romane und 150 Kurzgeschichten. Stellt euch das vor eine Bibliothek gefüllt mit Werken eines einzigen Autors. Doch was trieb Simonon an? Geld, meine Freunde Geld.

Speaker 1:

Simonon war bekannt für seine knallharten Verträge mit Verlagen, immer mit dem Ziel, den größtmöglichen Profit aus seiner Arbeit zu schlagen. Der Mann hatte einen Geschäftssinn, das muss man ihm lassen. Aber wie kam es zu dieser beeindruckenden Flut an Werken? Simonon hatte eine besondere Methode. Er begann nicht mit einem Plot, sondern mit einem Charakter und dessen Umfeld. Er tauchte tief in das Leben dieser fiktiven Person ein, stellte sich vor, was diesen Charakter bis ans Ende seiner Kräfte treiben könnte. Nach dieser Phase intensiver Vorstellungskraft kam das Schreiben, ein Prozess, der in einem Zustand der Gnade stattfand und nie länger als zwei Wochen dauerte. Täglich ein Kapitel von halb sieben bis neun Uhr morgens Und Korrekturen Kaum der Rede wert.

Speaker 1:

Simonon glaubte an die Unmittelbarkeit seines Schreibens ohne großes Nacheditieren. Dieser Schreibstil, gepaart mit seiner Fähigkeit, mit wenigen Worten Atmosphäre und tiefe Charakterzüge zu erschaffen, machte Simonons Werke einzigartig. Seine Romane sind wie präzise geschnitzte Miniaturen, in denen jede Geste, jeder Geruch, jedes Geräusch zählt. Und obwohl er gelegentlich in Sachen Logik und kohärenter Handlungsführung patzte nun, wen kümmert's Die Stimmung? die Menschen, die er zum Leben erweckte, das war es, was zählte. Die Kritiker Geteilter Meinung, die Leser Begeistert.

Speaker 1:

Simenons Bücher verkauften sich millionenfach. Seit dem Erscheinen des ersten Maigrets im Jahr 1931 wurde Simenon zu einer festen Größe im literarischen Kosmos. Über 500 Millionen verkaufte Bücher sprechen eine deutliche Sprache. Simenon war nicht nur ein Schriftsteller, er war ein Phänomen. Trotz seines kommerziellen Erfolgs und seiner Verhandlungskünste blieb er ein Mann, der tief in seiner belgischen Herkunft verwurzelt war. Geprägt von den Erfahrungen seiner Kindheit, dem Kampf seiner Familie um finanzielle Sicherheit, blieb für Simenon das geschriebene Wort das ultimative Mittel zum Zweck, die Sicherung seines Lebensunterhalts. Und jetzt, jahre nach seinem Tod im September 1989, was bleibt von Georges Simenon? Simenon, die Maigrets, die Non-Maigret, die unzähligen Geschichten, die er erzählt hat.

Speaker 1:

Seine Werke werden immer noch gelesen, verfilmt, in Hörbüchern, neu interpretiert. Der Kamper Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, simenons Erbe lebendig zu halten und bringt seine Bücher für neue Lesergenerationen heraus. Ob als hohe Literatur angesehen oder nicht, simenons Werke sind ein fester Bestandteil der kulturellen Landschaft. Sie bieten Unterhaltung, einblicke in die menschliche Natur und ja auch ein bisschen Lebensweisheit. So, liebe Zuhörer. Das war ein Streifzug durch das Leben und Werk von Georges Simenon, ein Mann, der schneller schrieb, als sein Schatten folgen konnte, und dabei die Literaturwelt auf den Kopf stellte. Was denkt ihr? Ist das nicht eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden?