
MoneyMuseum's Podcast (5 Min.)
Audioführer-Konzepte für das MoneyMuseum: Einblick in die Welt des Geldes
Das MoneyMuseum ermöglicht es Besuchern, die komplexe Welt des Geldes interaktiv zu erkunden. Speziell entwickelte Audioführer beleuchten dabei verschiedene Aspekte des Geldes und bieten vertiefende Einblicke in seine Funktionen und kulturelle Bedeutung.
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Station 5: Die geheime Landkarte der Weltliteratur: Wie ein Verleger kulturelle Grenzen überwand
Eine faszinierende Reise durch die verborgene Geographie der Weltliteratur enthüllt erstaunliche Ungleichheiten in unserer kulturellen Landschaft. Der Verleger Walter Mayer, ein Pionier literarischer Diversität, wagte den mutigen Versuch, diese Ungleichgewichte zu überwinden. Seine Geschichte offenbart ein zeitloses Dilemma zwischen kultureller Mission und wirtschaftlichen Zwängen.
Die Zahlen sind verblüffend: 77 Prozent seines Verlagsprogramms entstammten nur sechs dominanten Sprachen – Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Italienisch und Spanisch. Doch die wahre Überraschung liegt in den Ausnahmen. Die georgische Literatur fand ausschliesslich dank einer einzigen leidenschaftlichen Übersetzerin ihren Weg ins Programm. Ähnlich verhielt es sich mit der persischen Literatur durch Rudolf Gelbkes Engagement. Diese Einzelfälle zeigen eindrucksvoll, wie einzelne Menschen als kulturelle Brückenbauer fungieren können.
Gleichzeitig erschrecken die blinden Flecken auf Mayers literarischer Landkarte: Der Balkan blieb nahezu unsichtbar, indigene Stimmen wurden kaum gehört, und lateinamerikanische Literatur existierte praktisch nicht. Diese Leerstellen werfen die beunruhigende Frage auf: Wie viele bedeutsame Geschichten sind uns durch diese Ausschlüsse entgangen? Trotz unserer heutigen technologischen Möglichkeiten kämpfen wir weiterhin mit ähnlichen Herausforderungen. Die zentrale Erkenntnis aus Mayers Geschichte bleibt aktuell: Weltliteratur entsteht nicht von selbst, sondern durch Menschen, die aktiv Verbindungen schaffen. Jeder von uns kann Teil dieser kulturellen Brückenbildung werden – als Leser, Übersetzer oder einfach als jemand, der Geschichten aus fremden Kulturen wertschätzt und weiterträgt. Entdecken Sie mit uns, wie Sie selbst dazu beitragen können, die literarische Welt vielfältiger zu gestalten!
Die Verteilung der Weltliteratur gleicht einer erstaunlichen Landkarte der Ungleichheit. Während einige Kulturen hell erstrahlen, liegen andere bis heute im Dunkeln. Heute erzähle ich dir die Geschichte eines Verlegers, der versuchte, diese literarische Weltordnung zu verändern.
Speaker 2:Hm, das klingt nach einer faszinierenden Geschichte. War das nicht dieser Verleger, walter Mayer, der sich dieser gewaltigen Herausforderung stellte.
Speaker 1:Genau der Und was seine Geschichte so spannend macht. er stand vor einem klassischen Dilemma zwischen kultureller Mission und wirtschaftlicher Realität. Stell dir vor, 77 Prozent seines gesamten Programms stammten aus nur sechs Sprachen.
Speaker 2:Das ist ja wahnsinnig konzentriert. Welche Sprachen waren das denn?
Speaker 1:Die üblichen Verdächtigen sozusagen Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Italienisch und Spanisch. Aber was wirklich interessant ist, die Ausnahmen von dieser Regel kamen oft durch einzelne engagierte Menschen zustande.
Speaker 2:Was meinst du damit genau?
Speaker 1:Also zum Beispiel und das finde ich wirklich bemerkenswert verdankte die georgische Literatur ihre Präsenz im Programm einer einzigen Übersetzerin. Nur wegen ihrer persönlichen Beziehung zum Verlag wurden drei georgische Werke überhaupt publiziert.
Speaker 2:Das zeigt ja, wie zufällig manchmal der Zugang zu bestimmten Literaturen sein kann, und genau das ist der springende Punkt.
Speaker 1:Ähnlich war es mit der persischen Literatur. Da war es Rudolf Gelbke, der als Übersetzer diese Brücke baute. Aber weißt du, was dabei völlig fehlte?
Speaker 2:Naja, wenn ich raten müsste, Wahrscheinlich Literatur aus weniger bekannten Regionen.
Speaker 1:Richtig. Der gesamte Balkan war praktisch nicht vertreten, indigene Stimmen fehlten fast völlig, und Lateinamerika war ein weißer Fleck auf der literarischen Landkarte. Und das wirft natürlich die Frage auf wie viele großartige Geschichten sind uns dadurch entgangen?
Speaker 2:Das erinnert mich sehr an aktuelle Diskussionen über Diversität in der Literaturwelt.
Speaker 1:Genau das ist der Punkt. Obwohl wir heute technisch viel mehr Möglichkeiten haben, kämpfen wir immer noch mit ähnlichen Herausforderungen, besonders wenn es um mündlich überlieferte Geschichten indigener Völker geht.
Speaker 2:Wie ging Meier denn mit solchen nicht-traditionellen Literaturformen um?
Speaker 1:Um ehrlich zu sein, gar nicht. Das war einfach nicht Teil seines Horizonts. Aber was ich wirklich faszinierend finde selbst mit diesen Einschränkungen war sein Programm für die damalige Zeit ziemlich mutig.
Speaker 2:Inwiefern.
Speaker 1:Er bot deutschen Lesern erstmals Zugang zu vielen fremdsprachigen Werken, und manchmal waren es eben diese unerwarteten Verbindungen, wie die eine Übersetzerin für georgische Literatur, die den größten Unterschied machten.
Speaker 2:Das macht die Geschichte so relevant für heute. Es zeigt, dass einzelne Menschen wirklich etwas bewegen können.
Speaker 1:Absolut. Und wenn wir uns die heutige Situation anschauen wir haben zwar das Internet, bessere internationale Verbindungen, aber brauchen immer noch diese persönlichen Brückenbauer.
Speaker 2:Was können wir denn aus Mayas Geschichte für heute lernen?
Speaker 1:Ich denke, die wichtigste Lehre ist Weltliteratur ist nicht nur eine Frage von großen Namen und etablierten Traditionen. Es geht um Menschen, die sich engagieren und Verbindungen schaffen. Das war zu Meyers Zeiten so und ist heute nicht anders.
Speaker 2:Eine wirklich inspirierende Erkenntnis für alle, die sich für kulturellen Austausch einsetzen.
Speaker 1:Und sie erinnert uns daran, dass jeder von uns dazu beitragen kann, die literarische Welt ein Stück vielfältiger zu machen, sei es als Leser, Übersetzer oder einfach als jemand, der Geschichten aus anderen Kulturen wertschätzt und weiterträgt.