
MoneyMuseum's Podcast (5 Min.)
Audioführer-Konzepte für das MoneyMuseum: Einblick in die Welt des Geldes
Das MoneyMuseum hilft Besuchern, die komplexe Welt des Geldes interaktiv zu erkunden. Speziell entwickelte Audioführer beleuchten dabei verschiedene Aspekte des Geldes und bieten vertiefende Einblicke in seine Funktionen und kulturelle Bedeutung. Die meisten Podcasts dauern gut fünf Minuten.
MoneyMuseum's Podcast (5 Min.)
Der Maschinenraum des Kapitalismus, Diskussion des Filmes "oeconomia"
Tauchen Sie mit uns ein in die verborgenen Mechanismen unseres Geldsystems! Wir analysieren die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Dokumentarfilm "Ökonomia" von Carmen Lossmann, der eine scheinbar einfache, aber fundamentale Frage stellt: Wie entsteht Geld?
Was dabei ans Licht kommt, könnte Ihr Verständnis von Wirtschaft grundlegend verändern. Entgegen der verbreiteten Vorstellung stammt Geld nicht etwa aus einem Topf von Spareinlagen oder ist durch Goldreserven gedeckt. Die Wahrheit ist faszinierender und beunruhigender zugleich: Banken erschaffen Geld faktisch aus dem Nichts, wenn sie Kredite vergeben – elektronisch per Mausklick. Geld entsteht als Schuld, als Forderung der Bank gegenüber dem Kreditnehmer.
Dieser Mechanismus hat weitreichende Konsequenzen. Er erzeugt einen systemischen Zwang zu ständigem Wirtschaftswachstum, denn um Kredite plus Zinsen zurückzahlen zu können und gleichzeitig neue Gewinne zu ermöglichen, muss mehr Geld ins System – was wiederum neue Schulden bedeutet. Es entsteht ein Ping-Pong-Spiel zwischen Profiten und wachsenden Schulden, das immer weiter ausschlägt. Die brisante Erkenntnis: Kein Vermögenszuwachs im System ohne einen Schuldenzuwachs anderswo.
Diese Einsicht führt zu existenziellen Fragen: Kann ein System, das auf endloses Wachstum ausgelegt ist, auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen funktionieren? Was kollabiert zuerst – das Ökosystem durch Ressourcenverbrauch oder das kapitalistische System selbst unter seinem inneren Wachstumszwang? Hören Sie rein und entdecken Sie mit uns, was im "Maschinenraum des Kapitalismus" wirklich vor sich geht. Teilen Sie Ihre Gedanken zu dieser fundamentalen wirtschaftlichen Erkenntnis und abonnieren Sie unseren Podcast für weitere Analysen, die zum Nachdenken anregen!
Hallo und willkommen zu unserer heutigen Analyse. Hast du dich vielleicht auch schon mal gefragt, wo Geld eigentlich herkommt, also nicht die Münzen oder Scheine, sondern das ganze System dahinter? Wir schauen uns heute mal an, was aus einer Diskussion über den Dokumentarfilm Okonomia so hängen geblieben ist. Der Film geht ja genau dieser Frage nach Wie wird Geld geschaffen, und was heißt das für uns alle? Uns geht es darum, die Kerngedanken daraus für dich zu filtern, also wie Geld durch Kredite entsteht und warum das System naja, anscheinend immer weiter wachsen muss. Legen wir los. Die Filmemacherin Carmen Lossmann hat ja in Frankfurt Finanzexperten eine eigentlich ganz einfache Frage gestellt Wie entsteht Geld? Viele denken da ja vielleicht immer noch an Goldreserven oder sowas. Aber die Diskussion zum Film macht klar die Realität heute, die sieht anders aus.
Speaker 2:Absolut. Das ist eine zentrale Einsicht, die in der Auseinandersetzung mit dem Film immer wieder kam.
Speaker 1:Geld entsteht heute zum allergrößten Teil durch die Kreditvergabe von Banken.
Speaker 2:Wenn eine Bank einen Kredit vergibt, dann schafft sie das Geld in dem Moment quasi per Mausklick Elektronisch.
Speaker 1:Ah, okay.
Speaker 2:Es kommt also nicht aus einem Topf mit Spareinlagen, wie viele vielleicht denken. Nein, es ist neues Geld, das da als Schuld, als Forderung der Bank in die Welt kommt.
Speaker 1:Das heißt, Geld entsteht als Schuld. Das fand ich wirklich einen faszinierenden Punkt in der Analyse.
Speaker 2:Ja, genau das ist die Mechanik, und das zieht doch einen Kreislauf nach sich. Oder? In der Diskussion kam das Beispiel ein Unternehmen nimmt 500 Euro Kredit auf, will aber 600 Euro einnehmen, also 100, 600 Euro einnehmen, also 100 Euro Gewinn machen.
Speaker 1:Woher sollen denn diese zusätzlichen 100 Euro kommen, wenn man das mal für die ganze Wirtschaft betrachtet?
Speaker 2:Genau das ist der springende Punkt, der oft ein bisschen schwer zu greifen ist. Damit gesamtwirtschaftlich überhaupt Gewinne entstehen können, also mehr Geld reinkommt, als ursprünglich da war, muss irgendwo anders im System mehr neues Geld geschaffen werden. Ah ja, gewinne. In der Diskussion wurde das sehr treffend als der Elefant im Arm bezeichnet. Man weiß, dass Vermögen und Schulden zusammenhängen. Aber diese Abhängigkeit von immer neuen Schulden, die wird nicht so gern diskutiert. Das System braucht halt Schuldner.
Speaker 1:Das klingt nach einer Spirale, einer, die sich selbst antreibt. Es wurde von einem Ping-Pong-Spiel gesprochen zwischen Profiten und wachsenden Schulden, das immer weiter ausschlägt. Und naja, spätestens seit der Finanzkrise 2008 ist uns ja irgendwie allen klarer geworden, wie sehr das Ganze auch auf Glauben basiert oder Auf Vertrauen.
Speaker 2:Richtig Vertrauen, dass das Spiel weitergeht. Und dieser Mechanismus, der erzwingt quasi ständiges Wachstum. Um die Kredite plus Zinsen zurückzuzahlen und gleichzeitig Raum für neue Gewinne zu schaffen, muss die Wirtschaft ja insgesamt wachsen. Also, tendenziell müssen immer mehr Kredite her.
Speaker 1:Okay, Und die wirklich brisante Frage, die in der Diskussion um Ökonomia immer wieder aufkam, war deshalb was kollabiert? zuerst Das Ökosystem durch den Ressourcenverbrauch, den dieses Wachstum antreibt.
Speaker 2:Oder kollabiert zuerst das Ökosystem durch den Ressourcenverbrauch, den dieses Wachstum antreibt?
Speaker 1:Oder kollabiert das kapitalistische System selbst unter diesem inneren Wachstumszwang? Puh, ja, ein wichtiger Punkt war da. erst wenn wir diesen Zwang zum Wachstum wirklich verstehen, können wir überhaupt sinnvoll über Alternativen nachdenken. Und um das zu verstehen, ist Losmann ja so hieß es in der Diskussion direkt in den Maschinenraum des Kapitalismus gegangen, hat mit Bankern, ökonomen gesprochen. Ihre Methode war ja, ganz grundlegende Fragen zu stellen, und die Reaktionen oft Ratlosigkeit oder so ausweichende Antworten. die sind ja fast so interessant wie die Erklärungen selbst.
Speaker 2:Stimmt. Das zeigt, wie wenig selbstverständlich das alles ist, wenn man mal nachragt.
Speaker 1:Genau. Es geht also weniger um fertige Antworten, sondern darum, das, was wir für normal halten, mal zu hinterfragen. Was ist also so die Essenz für dich aus dieser Auseinandersetzung?
Speaker 2:Geld ist nicht einfach neutrales.
Speaker 1:Tauschmittel, das halt da ist? Nein, genau das nicht. Es wird aktiv geschaffen, hauptsächlich durch Schulden bei den Banken, und dieser Prozess treibt ein System an, das auf ständiges Wachstum angewiesen ist und damit eben auch auf immer neue.
Speaker 2:Schulden.
Speaker 1:Ja, der Kernpunkt aus der Diskussion ist wirklich diese untrennbare Verbindung Kein Vermögenszuwachs im System ohne einen Schuldenzuwachs anderswo.
Speaker 2:Und dieser Mechanismus, der erzeugt eben diesen Wachstumszwang, mit all den Konsequenzen, die das hat für Mensch und Natur. Und mit dieser Erkenntnis, da geben wir dir noch einen letzten Gedanken aus der Quelle mit, auf den Weht, zum Nachdenken.
Speaker 1:Wollen wir dieses Spiel, das ja irgendwie an Monopoly erinnert, einfach weiterspielen, bis alles verbraucht ist? Oder finden wir vielleicht doch einen Ausweg aus dieser Logik der endlosen Kapitalvermehrung?