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Das MoneyMuseum hilft Besuchern, die komplexe Welt des Geldes interaktiv zu erkunden. Speziell entwickelte Audioführer beleuchten dabei verschiedene Aspekte des Geldes und bieten vertiefende Einblicke in seine Funktionen und kulturelle Bedeutung. Die meisten Podcasts dauern gut fünf Minuten.
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Baptiste Morizot, Die Philosophie des bewussten Vom-Weg-Abkommens
Die Kunst, vom Weg abzukommen – eine revolutionäre Betrachtungsweise der Natur, die unser Leben verändern könnte. Der französische Philosoph Baptiste Morisot lädt uns ein, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und die Wildnis als Lehrmeisterin zu erkennen. Seine einzigartige Philosophie verbindet intensive Naturerfahrungen mit tiefgründigen Gedanken und wissenschaftlichem Wissen.
Was passiert, wenn wir Tiere, Pflanzen und Landschaften nicht mehr als Objekte unserer Nutzung betrachten, sondern ihnen einen Eigensinn zugestehen? Morisot fordert einen Perspektivwechsel, der die konventionelle Trennung zwischen Mensch und Natur grundlegend infrage stellt. Statt einseitiger Nutzung plädiert er für eine Beziehung des Respekts, einen Dialog mit der lebendigen Welt um uns herum.
Besonders faszinierend ist Morisots Verständnis von Freiheit. Diese entsteht nicht durch Regellosigkeit, sondern durch tiefes Verständnis und bewusste Einstimmung auf die natürlichen Rhythmen. Seine persönlichen Begegnungen mit Wildtieren machen diese philosophischen Gedanken greifbar und körperlich spürbar. Die Wildnis wird zum Spiegel, in dem wir überraschend viel über uns selbst lernen – über unsere Instinkte, Ängste und unsere tiefe Verbundenheit mit allem Lebendigen. In unserer technisierten, urbanen Welt erinnert uns Morisot daran, dass die Begegnung mit Wildnis essentiell ist – nicht nur für die ökologische Balance, sondern auch für unsere eigene seelische Gesundheit. Wo könntest du in deinem Leben einen bewussten Schritt neben den bekannten Pfad wagen? Die unerwarteten Perspektiven könnten dein Weltbild verändern.
Also, wir steigen heute direkt ein mit einer Idee, die dich vielleicht erstmal stutzen lässt Die Kunst vom Weg abzukommen.
Speaker 2:Ja, klingt erstmal nach Umweg, oder?
Speaker 1:Genau, aber genau darum geht es bei Baptiste Morisot und seiner Philosophie der Wildnis. Wir haben uns da mal Auszüge angeschaut.
Speaker 2:Stimmt Morisot, das ist ein französischer Philosoph, und der macht was ziemlich Einzigartiges Er verwebt seine eigenen Erlebnisse draußen.
Speaker 1:Sehr intensiv habe ich gelesen.
Speaker 2:Ja, absolut, beim Spurenlesen von Wölfen zum Beispiel. Das verbindet er dann mit philosophischen Gedanken, aber auch mit handfestem ökologischem Wissen. Das ist eben keine reine Theorie, das ist gelebte Philosophie.
Speaker 1:Und was wollen wir jetzt für dich da rausziehen? Wir wollen uns mal anschauen, wie Morisso die Wildnis sieht, also nicht als Kulisse, oder?
Speaker 2:Nein, eben nicht. Nicht als Ressource, sondern als lebendigen Raum, Ein Raum des Wissens und ja auch der Freiheit.
Speaker 1:Die Frage ist ja was kann uns diese Wildnis, die wir oft so weit wegschieben, heute eigentlich noch oder vielleicht wieder beibringen?
Speaker 2:Und Morisos Antworten darauf sind alles andere als alltäglich. Das sollten wir uns genauer ansehen.
Speaker 1:Okay, lass uns starten. Ein zentraler Gedanke bei ihm ist ja die Wildnis als Lehrmeisterin.
Speaker 2:Genau eine Lehrmeisterin der besonderen Art. Morisot argumentiert sehr überzeugend, dass wirkliche Erkenntnis oft dann aufblitzt, wenn wir uns trauen, die ausgetretenen Pfade zu verlassen, buchstäblich und im Denken, wenn wir eben vom Weg abkommen.
Speaker 1:Aber was meint er denn genau mit Wissen, das man nicht aus Büchern kriegt? Ist das nur so ein Gefühl?
Speaker 2:Nein, nicht nur. Es ist ein Wissen, das aus direkter, sehr aufmerksamer Begegnung entsteht, durch genaues Beobachten, durch das Hineinhören in die Landschaft, das Verfolgen einer Spur.
Speaker 1:Okay.
Speaker 2:Moritzow beschreibt es ja auch, finde ich richtig spannend.
Speaker 1:Ja, das macht Sinn, und hier wird es ja auch, finde ich, richtig spannend. Moritzow fordert uns nämlich heraus, die Natur nicht länger nur als Objekt zu sehen.
Speaker 2:Genau Nicht als etwas, das wir nur untersuchen, nutzen oder managen, sondern erkennen, also Tieren, pflanzen, ja sogar ganzen Landschaften einer Art Eigensinn zuzugestehen. Eine eigene Geschichte vielleicht sogar eine eigene Weisheit.
Speaker 1:Das rüttelt aber ganz schön an unserer üblichen Trennung Hier der Mensch, dort die Natur.
Speaker 2:Absolut. Es geht um eine Beziehung des Respekts, fast schon einen Dialog, statt dieser einseitigen Nutzung. Wenn die Natur ein Gegenüber ist, ein Subjekt, dann können wir nicht mehr einfach nur über sie verfügen.
Speaker 1:Das klingt nach einer ziemlich radikalen Neuausrichtung unseres Verhältnisses zur Welt, und das verbindet er ja auch mit dem Begriff Freiheit, wildnis als Raum der Freiheit. Aber das meint er nicht im Sinne von Zügellosigkeit, nehme ich an.
Speaker 2:Ganz im Gegenteil. Diese Freiheit, die Morozo meint, die entsteht nicht durch die Abwesenheit von Regeln. Sie entsteht durch ein tiefes Verständnis und eine bewusste Einstimmung auf die Rhythmen und Gesetzmäßigkeiten der Natur.
Speaker 1:Okay, also Freiheit durch Wissen und Anpassung, sozusagen.
Speaker 2:Genau, es ist die Freiheit, die entsteht, wenn man gelernt hat, sich achtsam und kundig in einem komplexen System zu bewegen. Verantwortung und Freiheit sind da zwei Seiten derselben, und er bleibt ja nicht rein philosophisch.
Speaker 1:Du hast gesagt, er verbindet das auch mit Wissenschaft. Wie passt das denn zusammen, diese ja fast schon beseelte Sicht der Natur und die eher nüchterne Wissenschaft?
Speaker 2:Für Moritzow ist das kein Widerspruch. Im Gegenteil, es ist eine notwendige Ergänzung, wissenschaftliche Erkenntnisse über Ökosysteme, tierintelligenz, vernetzung im Wald und so weiter, bedeutung dieser Fakten für unser Selbstverständnis und unser Handeln zu interpretieren. Beides zusammen ergibt ein reicheres, tieferes Bild.
Speaker 1:Und um das alles nicht so abstrakt zu lassen, nutzt er ja sehr bewusst seine persönlichen Erlebnisse. Du hast das anfangs erwähnt Begegnungen mit Bären, das Warten auf Wölfe.
Speaker 2:Ja, genau diese sehr bildhaften persönlichen Geschichten sind zentral bei ihm. Sie machen seine Ideen nicht nur verständlich, sondern fast schon körperlich spürbar für den Leser. Die Wildnis wird da zum Spiegel oder Absolut Im aufmerksamen Blick nach außen lernen wir unerwartet viel über uns selbst, über unsere eigenen Instinkte, ängste und unsere tiefe Verbundenheit mit allem Lebendigen.
Speaker 1:Gut, fassen wir mal zusammen. Warum ist dieses Denken von Moritz Hort gerade heute relevant, für dich, für uns alle?
Speaker 2:Also, ich denke, in unserer hochgradig technisierten, urbanisierten Welt, wo Natur oft nur noch als Erholungspark oder Rohstofflager gesehen wird, da erinnert uns Moritz Hort so daran, dass Wildnis etwas Essentielles ist, Nicht nur ökologisch klar für das Gleichgewicht des Planeten, sondern auch für unsere eigene seelische und geistige Gesundheit.
Speaker 1:Ein notwendiger Gegenpol, meinst du?
Speaker 2:Genau das Ein Gegenpol zur Technologie, zur Stadt, ein Ort, der uns hilft zu verstehen, was es bedeutet, ein lebendiges Wesen auf diesem Planeten zu sein. Die Wildnis fordert uns heraus, sie erdet uns, aber auch.
Speaker 1:Die Kernbotschaft also, die wir aus Moritzows Denken mitnehmen können, ist echte Einsicht und vielleicht auch eine heilsamere Beziehung zur Welt finden wir oft erst, wenn wir es wagen, uns auf das Unbekannte einzulassen, eben vom Weg abzukommen.
Speaker 2:Es ist ein Plädoyer für Neugier, für Empathie, für das bewusste Wahrnehmen unserer Verflechtung mit allem Lebendigen.
Speaker 1:Wieder mit anderen Augen sehen quasi.
Speaker 2:Genau Die Welt als ein Netz von Beziehungen sehen, in dem wir respektvoll unseren Platz finden können.
Speaker 1:Und damit entlassen wir dich jetzt mit einem Gedanken, der direkt aus dieser Philosophie kommt. Wo könntest du in deinem eigenen Leben, vielleicht ganz konkret beim nächsten Spaziergang oder, eher metaphorisch, in deinen Routinen oder Denkweisen bewusst einmal einen Schritt neben den bekannten Pfad setzen, einfach um mal zu sehen, welche unerwartete Perspektive sich dadurch vielleicht auftut?